Pas de Calais 🇫🇷 // 04-2024
Die Vergeltungswaffen, oder kurz V-Waffen, waren deutsche Raketenwaffen im Zweiten Weltkrieg. Mit ihnen wollte man im zweiten Weltkrieg aus deutscher Sicht Vergeltung für die Zerstörung deutscher Städte durch englische und amerikanische Bombergeschwader üben. Wie bei diesen alliierten Luftangriffen, wurden auch beim Einsatz der V-Waffen Opfer unter der Zivilbevölkerung bewusst in Kauf genommen. In der Endphase des Krieges wurden V-Waffen vornehmlich für Angriffe auf Antwerpen und Lüttich verwendet, um den Nachschub der alliierten Truppen an der Westfront zu stören.
Die V1, die Fieseler Fi 103, war der erste militärisch eingesetzte Marschflugkörper. Das im Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums ab Mitte 1942 entwickelte „Ferngeschoß in Flugzeugform“ war mit fast einer Tonne Sprengstoff beladen und wurde daher umgangssprachlich auch „Flügelbombe“ genannt.
Die V2 war die weltweit erste funktionsfähige ballistischen Rakete mit Flüssigkeitstriebwerk. Sie war als Fernrakete mit großer Reichweite konzipiert und das erste von Menschen konstruierte Objekt, das die Grenze zum Weltraum durchstieß und bildete so die Ausgangsbasis der Raumfahrtentwicklungen der USA und der Sowjetunion.
Die V2-Raketenangriffe auf London töteten etwa 9000 Zivilisten und Militärangehörige, zusammen mit der V1 sind es bis zu 30.000 Opfer.
La Coupole: V2-Raketenbasis
La Coupole (zu Dt. "die Kuppel") ist eine unterirdische Bunkeranlage in Nordfrankreich, die von den Deutschen während des Zweiten Weltkriegs gebaut wurde. Sie sollte als Startbasis für gegen London und Südengland gerichtete V2-Raketen dienen, konnte aber wegen der intensiven Bombardierung durch die Alliierten nicht fertiggestellt werden. Der riesige unterirdische Bunker mit seinen Hunderten von Metern langen Tunneln war von einer Kuppel überdeckt, die die Vorbereitungskammer für den Start verbarg. Die Anlage ist der früheste bekannte Vorläufer der heutigen modernen unterirdischen Raketensilos.
Heute dient sie als Museum und Bildungszentrum, das die Geschichte der V-Waffen und ihre Auswirkungen auf den Krieg sowie die Nachkriegstechnologie beleuchtet.
Wie kommt ihr hin?
- La Coupole bei Google Maps, Koordinaten: 50°42'21.0"N 2°14'29.6"E, Website: www.lacoupole-france.com
Blockhaus de Éperlecques: V2-BUNKER
Das Blockhaus von Éperlecques ist eine kolossale Bunkeranlage in Nordfrankreich, die während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen gebaut wurde, um V2-Raketen zu produzieren und zu starten. Auch diese Anlage konnte nie fertig gestellt werden, da die Briten über das Vorhaben informiert waren. Sie führten verschiedene Luftangriffe durch, bis der Abwurf von Tallboy-Bomben die Anlage erfolgreich zerstörte.
Heute ist sie ein privates Museum, das Einblicke in die nationalsozialistische Raketenforschung und Kriegsführung bietet. Außerdem beherbergen sie im Außengelände eine Sammlung mit allerlei Kuriositäten, z.B. das Ein-Mann-U-Boot "Biber".
Wie kommt ihr hin?
- Blockhaus d'Éperlecques bei Google Maps, Koordinaten: 50°49'43.3"N 2°11'00.9"E, Website: www.leblockhaus.com
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